Wanderung durch die Vulkan-Landschaft des Cabo de Gata Naturparks
Der Naturpark Cabo de Gata hat mehr zu bieten als die – zugegebenermaßen spektakuläre — Küstenlandschaft. Die Wanderung auf dem „Sendero Caldera de Majada Redonda“ erlaubt auch eher ungeübten Wanderern die Entdeckung der Vulkanlandschaft im Innern der Halbinsel.
Eine unberührte Landschaft und eine ungewöhnliche Pflanzenwelt – das entdecken wir bei unserer Wandung durch das ausgetrocknete Flussbett, das hinauf zur Caldera führt
Presillas Bajas - Startpunkt der Wanderung
Unser Wanderweg beginnt in dem kleinen Weiler Presillas Bajas, einem Ortsteil von Nijar.
Die Anreise ist unkompliziert. Von der Autobahn A-92 und der Landstraße AL-3208 in Richtung San José kommend, biegt man kurz vor Pozo de los Frailes links auf die AL-4200 ab und nach ca. 3 Kilometern dann wieder links nach Presillas Bajas. Alle Straßen sind gut ausgeschildert.
Sogar einen richtigen Parkplatz gibt es in dem Örtchen mit ca. 10 Häusern. Erstaunlich.
Als erstes machen wir einen kurzen Spaziergang durch den Ort und bewundern die gepflegten Häuser mit ihrer Blumenpracht.
Dann machen wir uns auf zu unserer Wanderung zur Caldera de Majada Redonda.
Der Wanderweg beginnt am Ende der Calle Perdigal.
Am Ende der Straße an der Weggabelung rechts abbiegen und dort findet man auch das Infoschild zum Wanderweg.
Wanderung durch ein ausgetrocknetes Flussbett
Der Wanderweg verläuft fast ausschließlich durch ein ausgetrocknetes Flussbett (auf Spanisch „Rambla“), oder direkt daneben.
Das erste Teilstück der Wanderung führt mitten durch die Rambla.
Die Steigung ist nicht wirklich bemerkbar, aber der Untergrund ist aus recht tiefem Sand – das macht das Vorwärtskommen ziemlich anstrengend.
Die Pflanzenwelt um uns herum ist typisch für das Innere des Naturparks Cabo de Gata-Níjar: Gräser, Sukkulenten und Pitas.
Pitas sind die markanten Agaven mit den bis zu 3 Meter hohen Blüten.
Entlang des Flussbetts wachsen auch üppige Fächerpalmen und meterhoher Schilf – eine sehr abwechslungsreiche Flora für Andalusien.
Auch wenn das Flussbett ausgetrocknet ist, so scheint es doch im Untergrund noch genug Wasser für diese Pflanzen zu geben.
Der weitere Verlauf des Wanderwegs Caldera Majada Redonda
Im weiteren Verlauf zeigen grün-weiße Markierungen die richtige Route an.
Zum bequemeren Wandern verläuft der Pfad meist neben der Rambla, von Zeit zu Zeit durchqueren wir sie dann wieder, um auf der anderen Seite weiterzugehen.
Überall haben wir ausreichend Gelegenheit, die besondere Pflanzenwelt in dieser kargen Landschaft zu bewundern.
Immer wieder entdecken wir jetzt im Frühling leuchtend roten Klatschmohn und pinkfarbene Wicken als willkommene Farbtupfer im vorherrschenden Grün und Braun.
Interessante Gesteinsformationen
Was den Wanderweg „Sendero Caldera Majada Redonda“ auch interessant und abwechslungsreich macht, sind die verschiedenen Gesteinsformationen.
Teilweise wandern wir an den hohen Rändern der Rambla entlang. Dort hat das Wasser im Lauf der Jahre das Gestein ausgewaschen und man gut sehen, wie sich das Gelände in der Tiefe zusammensetzt.
Dann wiederum sehen wir größere „Gebilde“ aus hellem Stein und Lavaströme.
Laut Infotafel kann man folgende Gesteinsarten sehen:
- Biotit
- Anfibol
- Pyroclastisches Sediment. Das sind große Gesteinsbrocken, die bei einem Vulkanausbruch aus dem Krater geschleudert wurden.
- Bimsstein.
Wir wandern munter weiter und kommen an den Ruinen eines ehemaligen Bauernhofes (Cortijo Los Berengueles) vorbei.
Von der landwirtschaftlichen Nutzung des Geländes in längst vergangenen Zeiten zeugen noch die zahlreichen Trockenmauern, die die Hänge der Vulkanlandschaft durchziehen und ein Brunnen, der aber wegen Unfallgefahr abgesperrt ist.
Irgendwie kann man sich schlecht vorstellen, dass in dieser kargen Landschaft etwas angebaut wurde.
Wie kommt das Auto dorthin?
Dann kommt ein kleines Highlight für Hobbyfotografen und Fans von allem Ungewöhnlichen, so wie ich: ein bizarres Autowrack mitten im Flussbett!
Wie es dahingekommen ist? Das weiß niemand mehr.
Jedenfalls liegt es schon ewig dort, wie man unschwer erkennen kann…
Im Lauf der Zeit ist das Auto fast schon eins mit der Natur geworden.
Nach dem wir das bizarre Autowrack aus allen Blickwinkeln fotografiert haben, nähern wir uns auch schon dem Ende unserer Wanderung.
Ab hier wird der Weg beschwerlicher, da wir jetzt fast nur noch über grobes Geröll laufen müssen.
Meine beiden Wanderfreunde finden es zwar easy, aber für mich ist es ganz schön anstrengend…
Am Ende des Weges: die Caldera
Wir kommen zu einer weiteren Infotafel, die uns erklärt, wie eine „Caldera“ entsteht: bei einem Vulkanausbruch findet in der Mitte des Vulkankegels die Eruption statt.
Lava und Gestein werden aus der Tiefe des Berges herausgeschleudert.
Zurück bleibt eine kreisförmige Absenkung, die sich im Lauf der Zeit wieder mit Gestein und Vegetation füllt.
Merkwürdigerweise endet der ansonsten liebevoll angelegte Wanderweg vor dem eigentlichen Ziel, der Caldera.
Eine Hinweistafel informiert uns, dass hier Schluss ist. Netterweise steht aber dabei, dass die Caldera etwas weiter weg ist…
Um den erhofften Rundumblick in den ehemaligen Vulkankrater zu genießen, müssen wir noch weiter durch unwegsames Gelände laufen und einen Hügel erklimmen.
Das wurde dann doch etwas anstrengend…
Belohnt haben wir uns mit einem gemütlichen Picknick.
Zusätzlich belohnt wurden wir durch den Anblick einer riesigen Ziegenherde, die laut bimmelnd über die benachbarten Hügel zog.
Einfach nur toll, in dieser wunderbaren Landschaft zu sitzen und die Natur zu genießen!
Da es sich nicht um einen Rundweg handelt, gehen wir nach unserer Pause den selben Weg wieder zurück.
Dabei stellen wir fest, dass es doch mittlerweile ziemlich heiß ist (wir waren Mitte April unterwegs).
Deshalb meine Empfehlung: startet am besten zeitig morgens, um euch die Mittagshitze zu ersparen: es gibt keinen Schatten!
Ansonsten kann ich euch den Wanderweg Sendero Caldera de Majada Redonda nur empfehlen.
Es ist eine tolle Gelegenheit, die ursprüngliche Landschaft im Inneren des Cabo de Gata kennenzulernen.
Ein paar Tipps zur Vorbereitung eurer Wanderung
Hier habe ich euch noch ein paar Tipps zur Sicherheit, Ausrüstung und Equipment zusammengestellt.
So wird eure Wanderung am Cabo de Gata zu einem schönen Erlebnis mit vielen tollen Erinnerungen:
- Plant die Route sorgfältig und stellt sicher, dass ihr genügend Zeit eingeplant habt, um Pausen einzulegen. Informiert euch auch über das Wetter.
- Ausrüstung:
- Gutes Schuhwerk: Für die Wanderung empfehle ich euch ein Paar bequeme und robuste Wanderschuhe, die Halt und Unterstützung bieten.
- Wanderstöcke: Wanderstöcke helfen, das Gleichgewicht zu halten und Knie und Gelenke zu schonen.
- Rucksack: Ein leichter Rucksack mit genügend Stauraum für Wasser, Snacks und Notfallausrüstung ist unerlässlich.
- Vorsichtsmaßnahmen:
- Lasst immer jemand wissen, wo ihr hingeht und wann ihr voraussichtlich zurückkehren werdet.
- Wasser/ Getränke: Stellt immer sicher, dass ihr genügend Wasser dabei habt und regelmäßig trinkt, um Dehydrierung zu vermeiden.
Zusammenfassung
Sendero Caldera de Majada Redonda
- Länge: 5,3 km. (Hin-und Rückweg)
- Höhenunterschied: 175 m.
- Zeit: 2 – 3 Stunden.
- Startort: Presillas Bajas (Nijar)
- Parken: In Presillas Bajas, Ortseingang links
- Schwierigkeit: niedrig.
Da der Untergrund aber so anspruchsvoll ist (tiefer Sand und Geröll), ist der Weg trotz seines einfachen Schwierigkeitsgrades nicht für Menschen mit Problemen beim Gehen geeignet.
Ihr solltet auf jeden Fall gute Wanderschuhe (*) tragen, und auch Sonnenschutz mitnehmen.
Ganz in der Nähe: Goldminen von Rodalquilar
Ganz in der Nähe von Presillas Bajas liegt der Ort Rodalquilar.
Hier könnt ihr einen botanischen Garten und die ehemaligen Goldminen besichtigen. Sie sind insbesondere für Hobbyfotografen ein Leckerbissen!
► Alles darüber im Blogartikel: Rodalquilar Goldminen und Botanischer Garten
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💙 Blick von oben auf die ‚Urba‘ von Roquetas de Mar 💚 So grün 🌴🌴😄
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📷 Blick von La Envia Golf auf Roquetas de Mar 💙 #Roquetas #roquetasdemar #aguadulce #laenviagolf #almeria #andalusien #spanien ... Mehr...Weniger...
📷 Nijar ist ein schönes ‚weisses’ Dorf in der Provinz #almeria, ca. 40 Minuten Fahrtzeit von Roquetas de Mar entfernt.
💙 Ausser dem Dorf mit seiner authentischen Atmosphäre gibt es in Nijar noch den botanischen Garten 🌵 Cactus Nijar zu sehen.
ℹ️Infos über den botanischen Garten findet ihr in meinem Blogartikel auf plus50-reiseblog.de 🫶
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