Wanderung durch die Agaven im Naturpark Cabo de Gata
Rundweg ab dem Besucherzentrum 'Las Amoladeras'
Leicht angeschlagen von einer Erkältung und auf der Suche nach einer eher gemütlichen Wanderung, fiel meine Wahl Anfang Mai auf eine Strecke im Naturpark Cabo de Gata. Durch die bizarren Agavenfelder zu laufen, das stand schon lange auf meiner Wunschliste.
Diese Entscheidung erwies sich als goldrichtig: kaum Steigung, knapp sieben Kilometer Länge und eine faszinierende Landschaft, die man so schnell nicht vergisst.
In diesem Blogartikel nehme ich euch mit auf die Entdeckung einer ursprünglichen und ungewöhnlichen Landschaft in der Region Almeria.
Anfahrt und Startpunkt der Wanderung
Die Tour beginnt am Centro de Visitantes Las Amoladeras, das an der Landstraße zwischen Retamar und dem Ort Cabo de Gata liegt.
Das Zentrum ist gut ausgeschildert und hat einen großzügigen, übersichtlichen Parkplatz.
Wir nutzen die Gelegenheit und schauen uns die Ausstellungen im Inneren an. Liebevoll gestaltete Schautafeln (auf Spanisch und Englisch) informieren über Flora, Fauna und Geologie des Naturparks.
Auch Karten und Tipps sind hier erhältlich.
Sehr schön gemacht, der Ausflug hat sich jetzt schon gelohnt!
Agaven überall
Hinter dem Besucherzentrum beginnt der eigentliche Wanderweg. Wir gehen rechts um das Gebäude herum und folgen dem etwas unscheinbaren Pfad Richtung Straße.
Bereits nach wenigen Schritten werden wir von einer urtümlichen Landschaft empfangen, die in ihrer Art einzigartig ist: stachelige Agaven mit ihren riesigen Blüten bestimmen das Bild.
Diese Pflanze (auf Spanisch „Pita„) wurde vor Jahrhunderten aus Amerika eingeführt und ist heute ein fester – wenngleich ökologisch umstrittener – Bestandteil des Naturparks.
Die Agave, ein Eindringling aus Amerika
Die Agave beeindruckt mit ihren meterhohen Blütenständen und dicken, stacheligen Blättern.
Sie kann gegessen werden, besitzt medizinische Wirkstoffe und ihr Holz wird für Werkzeuge verwendet.
Aber: sie gilt als invasive Art, die die heimische Pflanzenvielfalt bedroht. Studien der Universität Almería belegen, dass sie das empfindliche ökologische Gleichgewicht im Park stören kann
Weiter durch Dünen und Schwemmland
Der Weg führt weiter durch eine Dünenlandschaft mit der typischen kargen Vegetation.
Wir bewundern die Pflanzen, dies sich diesem trockenen Lebensraum angepasst haben, zum Beispiel der Azufaifo (Christusdorn), der Tamariskenbaum und natürlich weitere Agaven.
Nach etwa 700 Metern überqueren wir die Straße und kommen in eine trockenere, steinigere Zone – ehemalige Schwemmebene der Rambla de las Amoladeras.
Hier bestimmt Espartogras das Landschaftsbild.
Wir folgen weiter dem Weg, der tatsächlich durch weiße Pfeile markiert ist 😉
Nur das leise Rascheln des Windes in den Büschen und munteres Vogelgezwitscher begleiten uns.
Schöne Ausblicke
Im weiteren Verlauf unseres Weges können wir schöne Ausblicke auf die weite Landschaft des Cabo de Gata genießen: Der Blick schweift weit über das Dorf Cabo de Gata, die Salinenlandschaft und die die Berge des Naturparks.
Wir folgen dem Weg weiter durch die Steppe. Es ist einsam und wild, obwohl die Straße gar nicht so weit entfernt ist. Ich denke daran, wie es hier wohl war, als es noch keinen Tourismus gab.
Von Zeit zu Zeit eröffnet sich erneut ein weiter Blick über die Agavenfelder – mit der Sierra Alhamilla im Norden und der Sierra de Cabo de Gata im Südosten.
Wir folgen dem Weg weiter Richtung Südwesten, bis wir auf eine asphaltierte Straße stoßen.
Diese führt zu den Ruinen der Cortijos de Las Amoladeras.
Das Zusammenstellen der Foto-Berichte und Videos ist ziemlich zeitaufwändig, deshalb würde ich mich über eine kleine Anerkennung sehr freuen! Auf meiner Tipeee-Seite kannst du mir ganz unkompliziert eine kleine Unterstützung zukommen lassen. Schaue gleich mal vorbei - es gibt auch eine Belohnung für jeden Spender!
Rückweg zum Besucherzentrum
Nachdem wir die malerischen Ruinen passiert haben, biegen wir auf einen schmalen Pfad ab, der parallel zur Straße verläuft.
Schließlich wenden wir uns nach links und der Weg führt uns unter einer Brücke hindurch, jetzt in entgegengesetzter Richtung.
Nach ein paar Hundert Metern biegen wir rechts zur Albergue de las Amoladeras (einem ziemlich verlassenen Wanderheim) ab und gehen um das Tor herum, das den Weg versperrt.
Hier führt ein letzter Abzweig nach links zurück zum Ausgangspunkt.
Der Weg endet, wie er begonnen hat – inmitten dichter Agavenlandschaften.
Fazit
Ein schöner Wanderweg durch die ungewöhnliche Landschaft mit den bizarren Agaven.
Die Wanderroute ist ideal für alle, die eine entspannte, landschaftlich reizvolle Wanderung im Naturpark Cabo de Gata suchen.
Sie ist leicht zu gehen, gut markiert und auch für weniger geübte Wanderer ganz einfach machbar.
Zwischendurch ein wenig „öd“, da die Steppenlandschaft nicht viel Abwechslung bietet.
Trotzdem uneingeschränkte Empfehlung, da die Agavenfelder und das Besucherzentrum sehr empfehlenswert sind!
Zusammenfassung
Länge der Route: 10 km
Schwierigkeitsgrad: einfach
Höhenverlust/- gewinn: 133 m/ 133 m
Zeit in Bewegung: 2 Stunden 47 Minuten
Gesamtzeit: 4 Stunden 35 Minuten
Mein Wikiloc-Trail: Wanderung bei Fondón, Rio Andarax, Benecid und Fuente Victoria
Info für Nicht-Wanderer: ihr könnt zum Beispiel den erwähnten Picknickplatz anfahren oder einen Rundgang durch Fondón machen.
Meine Ausflugstipps ganz in der Nähe
Wie eigentlich überall in der Region Almeria/ Roquetas de Mar, gibt es in der unmittelbaren Umgebung viele weitere Ausflugsziele, die sich hervorragend mit dieser Wanderung kombinieren lassen. Zum Beispiel:
– Laujar de Andarax: Geschichtsträchtige kleine Stadt mit vielen schönen Gebäuden.
– Berja: Die Ausgrabungsstätte Villavieja mit Resten eines römischen Amphitheaters und einer Burg. Und bei Apicultura Peña noch leckeren Honig kaufen …
– Celin: Arroyo de Celin (ein kleiner Park mit einem Wildbach) und viele historische Relikte, wie zum Beispiel die maurische Bäderanlage Baños de la Reina.

Ein paar Worte zum Schluss
Ich würde mich sehr freuen, wenn dir meine Wanderung rund um Fondón gefällt! Ich habe mir viel Mühe mit der Beschreibung und mit den Fotos gegeben.
Schreibe mich gerne an, wenn du weitere Infos benötigst.
Viele weitere Ausflugstipps in der Region Almeria teile ich in meiner Facebook-Gruppe „Deutsche in Roquetas de Mar“ und in der zugehörigen Whatsapp-Gruppe:
Ganz liebe Grüße aus Roquetas de Mar,
Margit Honné
P.S. Wenn dir der Artikel gefallen hat, kannst du mir über den Link weiter untern ein kleines Trinkgeld schicken 🙂 Ich würde mich freuen!
Das Zusammenstellen der Foto-Berichte und Videos ist ziemlich zeitaufwändig, deshalb würde ich mich über eine kleine Anerkennung sehr freuen! Auf meiner Tipeee-Seite kannst du mir ganz unkompliziert eine kleine Unterstützung zukommen lassen. Schaue gleich mal vorbei - es gibt auch eine Belohnung für jeden Spender!